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Montag, 29. Februar 2016

Schrittweises Vorgehen - man lernt nie aus

Heute habe ich begonnen, mich intensiv mit den Haaren zu beschäftigen. Wie so oft habe ich dabei erst spät etwas entdeckt, was ich davor schon hätte brauchen können, Tipps von "Richy" - ein Video-Tutorial im Internet. Das kann man jedem empfehlen, der diese Zeichentechnik erlernen möchte. 

Ich hatte mit dem Portrait schon begonnen, es wird auch gut, aber nach dem Video wäre ich halt etwas geplanter, logischer vorgegangen. Ein paar Ratschläge konnte ich allerdings bereits umsetzen. Mit dem Ergebnis bin ich bisher ganz zufrieden, werde mich aber noch um weitere Verfeinerung bemühen.

Damit die Fortschritte erkennbar werden, empfehle ich nach dem Lesen dieses Posts - wie immer - das erste Bild anzuklicken und dann mit dem Mausrädchen die Bilder in schneller Folge zu wechseln.

Erstes Anlegen der Frisur mit zuerst harten und zunehmend weicheren Stiften
(Stand von gestern Abend)

Dunkle Stellen anlegen - 00:27 (= 08:47)
Dabei werden die Haare in ihrer natürlichen Wuchsform in Gruppen, darin aber einzeln gezeichnet

Fortgesetztes Ausdifferenzieren - 00:16 (= 09:03)
Ganz dunkle Stellen werden mit Kohle angelegt,
Lichtreflexe mit dem Radiergummi herausgearbeitet.
Unten links ist dieser Prozess schon fast abgeschlossen.

Manches rollt sich bei mir von hinten nach vorne auf. Vieles ist Versuch und Irrtum. Material, das ich mir mal zugelegt habe, entdecke ich erst später wieder, um es einzusetzen.
So ging es mir dieses Mal mit meinem Art & Graphic-Kasten von Faber-Castell. 

In dem erwähnten Videofilm wird der Einsatz von Kohlestiften vorgeschlagen. Kohlestifte - hm ... Kohlestifte? Die habe ich doch? Der Kasten fiel mir ein. Mein PITT Monochrome Set. Da ist er:



Darin fand ich alles, was ich brauche:

Reine Graphitstifte (GRAPHITE PURE 2900) in den Stärken HB, 3B, 6B, 9B

Kohlestifte PITT CHARCOAL medium (beige) und soft (daneben, schwarz)

Das ist alles, was ich für die Frisurzeichnung bisher zusätzlich zu meinen normalen Bleistiften eingesetzt habe. Wie man dabei am besten vorgeht, erklärt Richy in seinen Tutorials viel besser, als ich es hier im geschriebenen Wort darstellen kann.
Und außerdem bin ich hier gerade der Schüler ... ;-)
Immer am Anfang, immer weiter lernend ... so empfinde ich es jedenfalls.

Frisur ganz grob angelegt

Habe ich zum Zeichnen der letzten Details unterhalb des Kinns heute die Goldberg-Variationen von Bach gehört (für mich ist dies eine mathematisch sehr exakte Komposition), so hörte ich beim Anlegen der Frisur, die eher frei gezeichnet werden muss - schließlich kann man nicht alle Haar einzeln zeichnen - Musik von Walter Ross, einem Künstler, der sich dem Zeichnen von Frauen verschrieben hat und der auch Musik komponiert. Sie ist freier, eher sphärisch und entspricht für mich daher mehr dem Zeichnen einer Unmenge von Haaren, die zwar auch in Gruppen geordnet erscheint, aber doch insgesamt eher wild durcheinander erscheint.

Durch die bisher nur blass angelegte Frisur wirkt das Gesicht schon ganz anders, wenn auch gleich erkennbar ist, wie viel Ausarbeitung das Haar noch erfordert. Auch der Übergang zwischen Haar und Gesicht will noch angeglichen werden.

Anlegen der Frisur - 00:25 (= 08:20)


Sonntag, 28. Februar 2016

Es fehlt nur noch die Frisur!

Außer der Frisur ist alles fertig - abgesehen von feinsten Überarbeitungen nach gefühlten 100 weiteren Stunden des Betrachtens, die ich aber nicht mitzähle. Die winzigen Veränderungen dürften jemand anders auch kaum auffallen. Mir schon. Meistens handelt sich um das dunklere Schattieren in kleinen Bereichen, um Anpassungen der Grauwerte, die im selben Verhältnis zueinander stehen sollen wie auf der Vorlage. Feinste Detailarbeit also. Dabei muss ich sehr vorsichtig vorgehen. Zu leicht ist plötzlich eine Stelle zu dunkel geworden, was besonders auf größeren Flächen kaum noch zu korrigieren ist. Radiergummi verursacht immer eine Oberflächenveränderung des Papiers, die sich bei erneutem Überzeichnen bemerkbar macht. 

Kragen, Bluse, Hals, Kinn, feine Überarbeitungen überall - 01:05 (= 07:55)


Nun geht's ran an die Frisur!

Freitag, 26. Februar 2016

Galerieeröffnung

Heute habe ich eine Puppenstubengalerie für wechselnde Ausstellungen meiner Minikunstwerke eröffnet:






Donnerstag, 25. Februar 2016

Frauenportrait - Folge 4 - Kinn, Mund, Hals, Schmuck



Kinn, Mund, Hals, Schmuck - 01:25 (= 06:50)
Mit dem Mund bin ich schon sehr zufrieden, mit dem Kinn noch gar nicht. Das wird noch überarbeitet werden müssen. Auch am Schmuck muss noch was passieren.

Heute passierte etwas Merkwürdiges mit dem Gesicht. Ich empfinde fast schon so etwas wie eine innere Kommunikation mit der Frau. Ich "höre", was sie fühlt oder denkt. Und zwar nur in der Zeichnung. Ob es daran liegt, dass ich sie zeichne? Oder an dem Beruf, den ich ausgeübt habe???

Was ich "höre":
Komm mal her, zeig doch mal! Was hast Du denn da geschrieben (gebastelt, gebaut, GEZEICHNET)? Ich bin so neugierig - zeig schon her!

Diese Neugierde, diese Offenheit im Gesicht empfinde ich auf dem Foto nicht so stark. 

Na, das wäre ja ein Ding ... wenn die Frau durch das Zeichnen lebendiger würde ... ;-)

Mittwoch, 24. Februar 2016

Die Bücher sind da!

Darauf freue ich mich jetzt:

Mit dem linken Buch werde ich heute Abend mein autodidaktisches Studium fortsetzen.
Für das rechte Buch werde ich noch einige Materialien benötigen.
Na dann ...
ich bin dann mal weg. ;-)

Frauenportrait - Folge 3 - Nase, Mund, Wangen, Kinn

Nase und Mund sind weitgehend fertig, werden natürlich auch immer wieder noch überarbeitet. Der Mund passt noch nicht ganz. Er ist unten im Verhältnis zum Umfeld zu dunkel. Die Nase dieser Frau ist sehr schwierig zu zeichnen, weil sich die Grauwerte sehr ähneln, die Kontraste sind nur schwach. Aber ich denke, es ist so schon fast gelungen.

Nase, Mund und Wangen - 01:30 (= 05:25)


Inzwischen habe ich über die Frau etwas mehr erfahren und ich habe irgendwie jetzt das Bedürfnis, "du" zu ihr zu sagen. Augen, Nase, Mund ... damit "spricht" ein Gesicht schon sehr stark. Alles andere ist dann eher Beiwerk. 
Das Licht ist zum Fotografieren abends natürlich nicht ideal. Mir fehlt die Schärfe ...

Über den Zeitbedarf bin ich nicht erstaunt. Hätte ich vorher geschätzt, hätte ich den Bedarf bis zu diesem Stadium vermutlich recht gut getroffen (ca. 5 Stunden für das Gesicht). Es ist mal ganz gut, mitzustoppen, damit man selbst weiß, wie viel Zeit so ein Werk beansprucht.

Für heute ist Feierabend (was das Bild betrifft). Ich habe noch etwas Schönes vor ... im nächsten Post werde ich es verraten ...

Frauenportrait - Folge 2

rechtes Auge verfeinert - 15:00 (= 02:57)

linkes Auge gezeichnet - 00:58 (= 03:55)
Inzwischen sind alle Bleistifthärten zum Einsatz gekommen. Die Augen werden auch weiterhin betrachtet, betrachtet, betrachtet und dabei werden immer wieder kleine Veränderungen vorgenommen, bis ich zufrieden bin (ich bin es schon fast).

Montag, 22. Februar 2016

Wünsche, die in Erfüllung gehen

Zu meinem Geburtstag hatte ich mir von meinen fünf Freundinnen ein Buch zum neuen Hobby, dem Zeichnen gewünscht. Und was bekam ich dann? Einen Einkaufsgutschein für ein Buchgeschäft! Toll, nun konnte ich mir etwas aussuchen.

Was schon lange auf meiner Wunschliste stand, sind diese beiden Bücher:

von Nadja Sasch (Autorin)

Das Zeichnen in der Dry Brush Technique interessiert mich schon länger und ich habe die Methode im Ansatz ja auch schon erprobt. In diesem Buch soll nun dargestellt werden, wie man mit den Schatten beginnt und dann die Feinheiten zeichnet. Außerdem wird nicht nur schwarze, sondern auch farbige Ölfarbe verwendet. Diese Zeichenmethode soll im Osten Europas sehr verbreitet sein. Ich bin sehr gespannt und möchte dieses Buch richtig intensiv durchstudieren.



von Cliff Wright (Autor) 

Von dem zweiten Buch verspreche ich mir, dass ich in Übungen Anleitung zum freieren Zeichnen bekomme. Außerdem geht es darin um das Zeichnen aus der Fantasie. 

Ich freue mich schon so auf das vor mir liegende Studium. Heute habe ich in der Buchhandlung angerufen und beide Bücher bestellt. Morgen früh werden sie schon da sein. Juhu!

Ich werde hier von meinen Erfahrungen berichten.

Ein neues Frauenportrait

Dieses Mal bin ich anders vorgegangen und will auch anders dokumentieren. Ich will nämlich einfach für mich mal wissen, wie lange ich für so ein Portrait eigentlich brauche. Also lasse ich meine Handystoppuhr mitlaufen. Unter den Bildern werde ich die Zeit jedes Mal angeben, zuerst die Zeit für den aktuellen Arbeitsschritt in Stunden und Minuten (00:00), dann die jeweilige Gesamtzeit in Klammern.

Bei diesem Portrait habe ich zuerst mit einem ganz harten Bleistift (6H) begonnen und alle Umrisse und Innenlinien schwach vorgezeichnet. Das ermöglicht danach eine bessere Orientierung im Bild. Danach habe ich mit immer weicheren Stiften weitergearbeitet, je nachdem, wie stark der Grauwert werden soll. 

Hier der bisherige Prozess:

Raster berechnen und anlegen, Zeichenfläche und Werkzeug vorbereiten - 00:18

Erstes grobes Vorzeichnen der Umrisse und Innenlinien mit Stift 6H - 01:05 (= 01:23)

Auge rechts mit Brillenglas - 01:19 min (= 02:42)

Stifte    6H 3H H HB    B 3B 6B 8B   -   Estompe zum Verwischen  -  Radierstift

Sonntag, 14. Februar 2016

Kanten PROFI le

Viel Zeit habe ich gebraucht für die Zeichnung, die nun vollendet ist. Auch ihren Titel hat sie erhalten. Für meine Verhältnisse (im Vergleich zu meinen Anfängen 2013) habe ich mich mit dieser Zeichnung inzwischen zu einem Profi entwickelt. So etwa fing es derzeit an:

Meine Anfänge 2013
Und hier ist nun mein aktuelles Werk: 

Kanten PROFI le 


Der Titel beinhaltet mehrere Aspekte: 
  • Ich stehe an der Hafenkante, wo riesige LKW-Reifen anlegende Schiffe vor Beschädigungen schützen. Derbe PROFILE kennzeichnen die Oberfläche der Reifen, die zugleich auch die Kante des Piers schützen. 
  • An der Pierkante findet sich noch eine kleine Schwelle zwischen Land und Wasser - ein gelb lackiertes EisenPROFIL. Solche Profile findet man häufig an Pierkanten, so wie z. B. hier. Allerdings hat die Kante auf dem verlinkten Foto eine andere Form, nicht so ein Profil wie die in meiner Zeichnung.
  • Mit Absicht habe ich den Titel des Bildes an die Rahmenkante gesetzt. 
  • Die Farbe Gelb als einzige Farbe im monochromen Umfeld unterstreicht den das Bild beschreibenden Begriff, lenkt die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Aussage.

Samstag, 13. Februar 2016

Winzige Strukturen - Zeichentechnik

Heute geht es um Hintergründe, um feinste Strukturen. Die sind - finde ich - ganz besonders schwierig. Man kann sie nicht ganz genau abzeichnen, dazu sind sie zu fein und unregelmäßig. Und doch will man die Eigenart der Struktur erfassen und wiedergeben.

Zuerst am Beispiel Wasser ... Oberfläche des Wassers im Hafenbecken.

Es war ein leicht windiger Tag. Wind bringt Wasser in Bewegung. Dabei entstehen Täler und Berge, die das Licht unterschiedlich reflektieren bzw. verschlucken. Es ist nicht möglich, dies durch irgend eine Form von Gekritzel darzustellen. Dazu muss man schon genauer hinsehen.

Da ich erst vor etwa zwei Jahren mit dem Zeichnen begonnen habe, bin ich darin auch noch nicht routiniert. Allerdings habe ich immer wieder Spaß daran,  als Autodidakt durch genaues Beobachten eigene Erfahrungen zu machen. Mit allen Pfützen, in die man zunächst hineintapst. Es gibt immer so einen schönen AHA-Effekt, wenn es endlich klappt. Selbstständiges Lernen mag länger dauern, macht aber noch mehr Spaß als unter Anleitung - die Erfahrung musste ich schon im Beruf machen, wenn Kinder beim Lernen ihre eigenen Wege entwickelten.

So habe ich mir einige Gedanken gemacht, wie ich mit helfen könnte. Ich habe mir ein Hilfsmittel hergestellt, bestehend aus einem quadratisch geschnittenen Loch in einem Stück Architektenzeichenpapier. Einmal für die Vorlage, einmal für die Zeichnung, an der ich arbeite. Sie passen in Relation zueinander, sind also verschieden groß. 

Das sieht dann so aus:


In dem kleinen Abschnitt ist es dann möglich, die Struktur zu erfassen und kleinschrittig nachzuzeichnen. Das fällt viel leichter, weil man ja nur einen kleinen Bereich zu bearbeiten hat. Auf hundertprozentige Genauigkeit kommt es dabei ja nicht an. 

Häufig entstehen bei dieser Art von Wind kleine Wellenformen, die am oberen Ende eine scharfe Kante haben und darunter weich von Dunkel nach Hell verlaufen. Im folgenden Foto rot nachgefahren:


Des weiteren gibt es längliche Streifen, die sich hell absetzen, wie die schräg ansteigende Seite eines Deichs, die im Licht hell erscheint, während die Rückseite im Schatten bleibt. In diesen länglichen Bereichen befinden sich oft kleine dunkel abgesetzte Linsen mit scharfem, noch dunklerem Rand. Sie sind in der folgenden Abbildung türkisfarbig umfahren:


Dieses Phänomen ist mir noch nicht optimal gelungen, weil ich zuerst begonnen hatte, das Wasser einfach nach Gefühl zu zeichnen. Diese Wellenlängstäler hätten aber weiß bleiben müssen. Ich konnte das Papier an den Stellen durch Radieren aber nicht mehr von dem Graphit befreien, da dieses schon tief in den Poren des Papiers saß. Übung macht den Meister!



Auf den nächsten beiden Fotos sieht man, wie ich durch Anwenden dieser Technik einen kleinen Teilbereich, der mir zuvor völlig misslungen war (ausradiertes Rechteck), neu überarbeiten und realitätsnäher gestalten konnte.



Inzwischen ist auch die gelb lackierte Kaimauerkante in ihr Umfeld eingebettet. Der steinige Boden braucht viel Zeit, da er aus Tausenden winziger Steinchen besteht, die, wenn sie etwas größer sind, hier und da auch noch kleine Schatten werfen. (Anklicken vergrößert)

Freitag, 12. Februar 2016

Vorankündigung

Heute will ich im Laufe des Tages noch ein paar zeichentechnische Erläuterungen zu der Hafenszene geben. Vorab schon mal der derzeitige Stand der Zeichnung. Gestern Abend habe ich es gewagt, die Metallkante am Kai mit Buntstiften zu färben. Mehr Farbe soll es auch nicht werden.


Dann habe ich auch auch noch die obere Rundung des Reifens ergänzt. Endlich! Es wirkt schon ganz anders.


Hier nochmal die Kante ohne Farbe .. man erkennt gar nicht, was der Bereich darstellt. Der Rost ist aber zu wichtig. Und das geht nur mit Farbe. Ja, ich bin zufrieden mit der Entscheidung Eingebettet in das fertige Bild wird es noch mehr zur Geltung kommen.


Tipp:
Erstes Bild anklicken, hin- und herscrollen und die Teilbereiche vergleichen.

Dienstag, 9. Februar 2016

Erläuterungen


Die nicht rot schraffierten Bereiche sind weitgehend fertig gezeichnet. Die beiden grau umrandeten Rechtecke sind Bereiche, die ich wieder ausradiert habe, weil ich mit der Wasserstruktur nicht zufrieden war. Das wird aber noch ... Übung macht den Meister. Das rot Schraffierte ist noch ganz unbearbeitet. Der gelb umrandete Bereich ist nur schwach angedeutet. Es handelt sich um eine gelb lackierte Metallkante, die ich eventuell als einzigen Bereich zum Schluss mit Farbe versehen will. Dabei bin ich mir aber noch nicht ganz sicher. 
Die Kettenglieder und der alte Reifen kommen schon recht gut heraus, finde ich.

Hier einmal das Original, nach dem ich zeichne:


Donnerstag, 4. Februar 2016

Nach Weihnachten kommt Ostern

Im Gartenmarkt gab es bemalte Eier. Die wollte ich aber nicht. So fragte ich, ob es die nicht auch ohne Bemalung gäbe. Ja, gab es! Ganz versteckt in zwei Körben unter einem Tisch. Ich wollte lieber selber ... und das ohne das lästige Auspusten! Klasse! Ein Loch für ein Bändchen am oberen Ende ist auch gleich drin (siehe drittes Foto).


Gezeichnet habe ich mit den Micron-Stiften. Sie trocknen allerdings nicht gut auf dem Ei (echtes Gänseei). Das wird eventuell ein paar Tage dauern oder ich werde sie nach Fertigstellung fixieren.



Zum Durchscrollen - Hafenszene

An diesem Projekt arbeite ich immer nur in kleinen Abschnitten. Es gibt sehr viel feine Details und sehr differenzierte Grauabstufungen. Tipp: anklicken und hin und her scrollen ...





Dienstag, 2. Februar 2016

Ein neues Projekt - Hafenszene aus Ålesund

Ich hatte nun einfach mal Lust, etwas anderes zu zeichnen als immer nur Portraits. So schaute ich meine Urlaubsfotos nach einem interessanten Motiv durch. Oft fotografiere ich im Urlaub schon Objekte im Hinblick darauf, ob ich sie gern zeichnen würde. Dieses Mal ist die Wahl auf eine Hafenszene in Ålesund (Westnorwegen) gefallen.
Mir gefiel besonders die Licht- und Schattenwirkung im Reifenprofil, auch das Licht- und Schattenspiel, das durch die Glieder der Kette entsteht, an der Schiffe festmachen können.

Hier ein erster Eindruck:





Technische Tipps

Neulich stieß ich auf ein Blog, das in Schottland beheimatet ist. Ich kam zufällig hin - wie so oft - weil ich nach Portraits mit Hintergrund suchte. Ich stellte nämlich Überlegungen dazu an, ob ich wohl einen Hintergrund zu den Portraits des Ehepaars aus dem vorigen Jahrhundert zeichnen sollte.

Nachdem ich diverse Kommentare geschrieben hatte, antwortete Sonja zum Thema "Estompe" (Papierwischer). Ich habe mich schon mehrfach geärgert, dass es die Papierwischer nicht in verschiedenen Stärken gibt, zumindest nicht im örtlichen Schreibwarengeschäft. Man bemühte sich zwar, mir solche zu bestellen, aber ohne Erfolg. Ich kann sie wohl im Internet bekommen, doch wenn es sich vermeiden lässt, bestelle ich nichts im Internet.

Da kam mir Sonjas Rat sehr recht. Sie spitzt nämlich die dicken, durch das Arbeiten damit oft auch völlig geschwärzten Estompes auf Sandpapier. Also musste ich es gleich ausprobieren. Und siehe da: Es funktionierte hervorragend! Sie waren nicht nur spitz, sondern auch wieder sauber geworden.




Solche schmutzigen Arbeiten erledige ich in einem flachen Karton, in dem mal eine Uhr verpackt war. Damit durch Ecken und Kanten kein Graphitstaub fallen kann, habe ich den Karton überall dort mit kräftigem Klebeband abgedichtet, wo Staub durchkommen kann. Auch Radierfussel wische ich mit dem Pinsel von der Zeichnung in den Karton. 




Da ich in einem Zimmer mit hellem Teppichboden arbeite, muss ich darauf achten, dass dieser vom Graphitstaub und vom Radieren nicht langsam dunkel wird. So habe ich auch eine Umzugsdecke auf dem Boden ausgebreitet, jedenfalls so lange, wie ich mal wieder in einer längeren Zeichenphase bin.




Meine Bleistifte habe ich am hinteren Ende mit gelbem Isolierband umwickelt und von allen Seiten den Härtegrad drauf geschrieben. So kann ich sie beim Zeichnen schneller erkennen. Inzwischen habe ich die H-Stifte zusätzlich mit einem Stückchen rotem Isoband umwickelt. B-Härtegrade sind nun also nur gelb, H-Härtegrade gelb und rot markiert (auf dem Foto noch nicht zu sehen)